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„Beacons sind der nächste logische Schritt“

Gepostet in Mobil1 Jahr alt • Geschrieben von Manuel StengerKeine Kommentare

Am 13. Mai 2015 fand im Wiener Museumsquartier der Mobile Marketing Innovation Day statt. www.etailment.at war vor Ort und berichtet vom Nachmittagsprogramm der diesjährigen Veranstaltung.

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V.l.n.r.: Gerhard Günther (Digitalsunray), Eva Mader (IQ mobile), Gudrun Hochwallner (Ikea Austria) und Alexander Oswald (Futura) diskutierten zum Thema Beacons. (Foto: Redaktion)

Die Moderation des Programmpunktes „iBeacons – The Future POS Marketing“ führte Harald Winkelhofer von der Mobile Marketing Association. Als Referenten am Podium durfte er Gudrun Hochwallner (Ikea Austria), Gerhard Günther (Digitalsunray), Alexander Oswald (Futura) und Eva Mader (IQ mobile) begrüßen. Gleich zu Beginn stellte Winkelhofer die Frage in den Raum: „Gibt es hier Potenzial oder ist die Technologie der Beacons ein Rohrkrepierer?“

Ikea bereitet Beacons-Testphase vor

Für Hochwallner von Ikea sind Beacons „der nächste logische Schritt“. Derzeit wird ein Ikea Haus in Graz mit Beacons ausgestattet, 28 Beacons werden in der Filiale eingesetzt werden. „Dies ist für uns das letzte fehlende Puzzlestück in der Verbindung von on- und offline“, so Hochwallner. Es wurden bereits Testszenarien kreiert. So sollen Beacons bei der Begrüßung, im Restaurant und im Kassabereich eingesetzt werden. Ein paar der Beacons sind „stumm“, gelten also der Kundenstromanalyse. Es wird unter anderem gemessen, welche Abkürzungen genutzt werden und welche nicht, wie Hochwallner verrät.

Während eines Besuchs bei Ikea erhält ein Kunde maximal drei Push-Notifications. Hochwallner dazu: „Es muss einen erkennbaren Mehrwert für den Kunden geben, dieser darf nicht mit Nachrichten überladen werden. Es liegt jetzt auch an uns, die Kunden für die neue Technologie fit zu machen.“ Es werden keine Personenprofile der Kunden durch Beacons angelegt, so Hochwallner, von den Kunden wird beim Herunterladen der App ebenfalls die Zustimmung eingeholt.

Beacons als Anfangsschritt

„Wir stecken bei den Beacons als Teil des Internet of Things sicherlich noch in den Kinderschuhen“, so Mader von IQ mobile. In Ländern wie Japan werden Beacons etwa nur als Anfangsschritt gesehen und sollen durch Nachfolgeprodukte abgelöst werden. Es bestehen als erweiterte Möglichkeiten, den Kunden anzusprechen, so Mader. „Glasses etwa sind für den Einkauf toll. Der Kunde möchte die Hand frei haben und nicht die ganze Zeit das Handy“, so Mader.

Mader von IQ mobile glaubt stark daran, dass „Beacons stark im Servicebereich eingesetzt werden“. Fügt jedoch hinzu: „Für Werbung werden sich Beacons meiner Meinung nach eher nicht durchsetzen.“ Im Geschäft muss ein Mehrwert geboten werden, so Mader: Etwa kann dem Kunden angezeigt werden, ob seine Ware schon abholbereit ist. Mader: „Man sollte also vorrangig an sein Produkt denken und nicht an Werbung. Die Technologie der Beacons ist ‚dumm‘, solange sie nicht für sinnvolle Anwendungen genutzt wird.“

In Awareness investieren

Für Günther von Digitalsunray bieten sich hinsichtlich Beacons die Möglichkeit, den Kunden im Store zu bestimmten Point of Interests zu führen. „Hier kann man auf den spielerischen Effekt setzen“, so Günther. Das Thema Mapping hält er bei der Anwendung von Beacons ebenfalls für interessant. So kann der Kunde durch die Hotspots des Geschäfts geführt werden.

„Man sollte beim Thema Beacons vor allem in die Awareness investieren“, so Oswald von Futura. Es gilt, die Leute wieder zu motivieren, ihr Handy für Dienste wie Beacons aufzudrehen. Daher ist es für Oswald „besonders zu Beginn wichtig, Beacons für sinnvolle Sachen einzusetzen. Sonst werden Beacons auch wieder schnell vom Markt verschwinden“. Für Oswald wird oftmals von Lösungen gesprochen. Man muss den Kunden aber zuerst über die Anwendung selbst informieren, damit dieser über die Möglichkeiten von Beacons Bescheid weiß.

„The Naked Truth“

Im anschließenden Vortrag sprach Dominik Wöber von Google über „The Naked Truth“. „Die Österreicher liegen bei der Smartphone-Nutzung vor Deutschland, Österreicher lieben Smartphones“, startete Wöber seinen Vortrag gleich mit einem Statement. 50 Prozent der Suchanfragen erfolgen über Mobile, so Wöber, „auch in Österreich werden wir bald mehr Suchanfragen über Mobile als über Desktop haben“.

Mobile kann durchaus einen großen Einfluss auf Geschäftsmodelle haben. „Dies vergessen viele“, so Wöber. Carsharing hat etwa einen gesamte Industrie revolutioniert. Wöber: „Hier ist das Handy praktisch der ‚Enabler‘, der ein Geschäftsmodell überhaupt möglich macht.“ Was laut Wöber nicht funktioniert, ist, „Geschäftsmodelle von Desktop auf Mobile eins zu eins umsetzen zu wollen“. Laut Wöber haben 61 Prozent der Konsumenten nichts dagegen, bei einem Konkurrenten zu kaufen, sollte die besuchte Website nicht mobil-optimiert sein. Eine mobile Seite zu haben bedeutet aber nicht automatisch, dass diese auch gut ist, so Wöber.

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Dominik Wöber von Google sprach über „The Naked Truth“. (Foto: Redaktion)

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