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Christoph Lange, Zalando: „Am Ende reden wir bei der Zustellung nur mehr von Minuten“

Gepostet in News4 Tagen alt • Geschrieben von Manuel StengerKeine Kommentare

„Integrated Commerce – Die Zukunft des Handels ist vernetzt“ hieß ein weiterer Vortrag beim Vormittagsprogramm des etailment Summit 2016 in Frankfurt (29. September 2016). Christoph Lange, VP Brand Solutions bei Zalando, stand bei diesem Thema am Podium.

Christoph Lange, Zalando: Die Frage stellt sich nicht mehr nach dem „ob“, sondern nach dem „wann“. (Foto: Redaktion)

Christoph Lange, Zalando: Die Frage stellt sich nicht mehr nach dem „ob“, sondern nach dem „wann“. (Foto: Redaktion)

„Die Zukunft wird immer wieder unterschätzt“, eröffnete Lange seinen Vortrag. Oftmals werden neue Entwicklungen belächelt, während sie von anderen ergriffen werden. Lange nennt Moore’s Law als Grundstein der Digitalisierung. Demnach verdoppelt sich die Leistung innerhalb von ein bis zwei Jahren. „Dies ist die Zukunft, die wir ebenfalls durch die Digitalisierung beobachten können“, so Lange. Die Frage stellt sich nicht nach dem „ob“, sondern nach dem „wann“. Viele Entwicklungen, die heute noch in Frage gestellt werden, sind laut Lange in wenigen Jahren Normalität. „In meiner Jugendzeit war StudiVZ noch das heißeste Startup“, wie Lange erklärte, „zu Beginn von Zalando waren Unternehmen sehr skeptisch gegenüber Internethändlern.“ Jedoch zeigt die Entwicklung von Zalando, wie schnell alles gehen kann.

Lieferung ist nur mehr eine Frage von Minuten

Um den Kunden schnellstmöglich zu bedienen, ist die Vernetzung von einzelnen Teilbereiche besonders wichtig. Diese Vernetzung ging in drei Evolutionsstufe vor sich: Zuerst durch die Medien, „denn hier standen keine physischen Güter dahinter“. Im nächsten Schritt wurde die entsprechende Infrastruktur geschaffen. Im letzten Schritt versucht der Handel, die einzelnen Bereiche miteinander zu verknüpfen. „Mein Glaube ist, dass es die großen Netzwerke wie Facebook oder Google sind, die die Power haben. Es stellt sich die Frage, ob der mittelständische Händler hier die Kraft hat, entgegenzuwirken“, wie Lange zu bedenken gibt.

Real-Time-Demand ist das Stichwort der Gegenwart. Lange dazu: „Meine persönliche Prognose: In zehn Jahren wird jedes Produkt jederzeit verfügbar sein. Am Ende reden wir bei der Zustellung wirklich nur mehr von Minuten.“ Dies ist aber nur durch ein übergreifendes Netzwerk zu schaffen, es gilt, die einzelnen Services miteinander zu verknüpfen.“ Kleinen und mittelständischen Unternehmen rät Lange: „Wenn ich es selber nicht schaffe, ein Netzwerk aufzubauen, muss ich wenigstens Teil davon werden. Deshalb mein Weckruf: Schauen Sie, wie Sie das Beste aus den Veränderungen machen und sich als Händler bestmöglich einbringen können.“

Stationäre Handel nimmt neue Rolle ein

Same Day Delivery ist ein Bereich, der nur durch Zusammenarbeit der einzelnen Units möglich wird. „Wenn ich heute höre, dass viele glauben, dieses Modell ist bald wieder vom Markt, schmerzt das“, so Lange. Zalando will laut Lange eine Plattform bauen, auf der die Vorteile des stationären Handels integriert werden: „Der stationäre Handel ist besonders dann interessant, wenn es darum geht, Stoffe anzugreifen. Hier liegt seine Relevanz.“

Irgendwann wird der E-Commerce einen Anteil von 50 Prozent an der Wirtschaftsleistung überschreiten, so Lange, der dem stationären Handel nicht die Lebensberechtigung abspricht: „Ich glaube dennoch, dass der stationäre Handel auch noch in 50 Jahren seine Berechtigung haben wird, aber auf eine andere Art und Weise. Es kommt darauf an, welche Services Händler anbieten können.“

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