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„E-Commerce beginnt sich zu einem umfassenden Phänomen zu entwickeln“

Gepostet in News3 Monate alt • Geschrieben von Andreas CavarKeine Kommentare

Peter Neubauer ist mit einer Erfahrung von mehr als 36 Jahren im Bankgeschäft und bei Finanzdienstleistungen ein Experte auf seinem Gebiet. Auf der etailment WIEN Konferenz, die vom 23. bis 25. Februar 2015 im Austria Trend Hotel Savoyen stattfindet, wird er den „Payment Gipfel“ moderieren. Im Interview mit www.etailment.at erklärt Neubauer, wie er die Entwicklung des E-Commerce in Österreich bewertet, wo er auf dem österreichischen Markt den größten Aufholbedarf sieht und mit welchen persönlichen Erwartungen er an der Veranstaltung teilnimmt.

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„Ich wünsche allen Teilnehmern und freilich auch mir selbst, dass wir eine spannende und vor allem hilfreiche Veranstaltung mit viel Know-how-Transfer erleben werden. Siehe oben: Wir brauchen das dringend, um wettbewerbsfähiger zu werden!“, sagt Peter Neubauer, unabhängiger Business Consultant für Payment, Retail Banking und Marketing, über die etailment WIEN. (Fotocredit: Andi Bruckner)

www.etailment.at: Sie waren jahrelang Vorsitzender der Geschäftsführung bei PayLife und verfügen über mehr als 36 Jahre Erfahrung im Bankgeschäft und bei Finanzdienstleistungen. In welche Richtung entwickelt sich der E-Commerce derzeit aus Ihrer Sicht?

Peter Neubauer: E-Commerce beginnt sich jetzt zu einem umfassenden Phänomen zu entwickeln und das in mehrerlei Hinsicht: Er verändert die Wertschöpfungskette und die Prozesse im Handel, er erreicht immer breitere Zielgruppen und er ist über unterschiedliche Medien – Stichwort mobile – verfügbar. Dennoch stehen wir in mancher Hinsicht erst am Anfang.

www.etailment.at: Studien zeigen, dass Europa beim Mobile Payment im Vergleich mit anderen Kontinenten hinterherhinkt. Wie lange wird es Ihrer Meinung nach dauern, bis das mobile Bezahlen auch in Österreich von einer großen Masse genutzt wird?

Peter Neubauer: Um es klar zu sagen: Mobile Payment ist weder ein verbreitetes noch ein signifikantes Phänomen – heute. Außer vielleicht in den USA, aber auch da stehen wir erst am Anfang. Aber es gibt in den letzten Monaten signifikante Entwicklungen und das wird einen massiven Schub bringen. Verhaltensänderungen brauchen jedoch ihre Zeit.

www.etailment.at: Wenn Sie sich den österreichischen E-Commerce Markt ansehen, wo orten Sie hier den größten Aufholbedarf?

Peter Neubauer: Mir ist es ein großes Anliegen, hier Bewusstseinsbildung zu machen. Wir sehen, dass viel Kaufkraft und Geschäft verloren geht, weil der heimische Handel und die Dienstleister zu spät verstanden haben, dass das nicht eine Sache von ein paar Freaks ist. Es gibt auch keinen On- und Offline Handel, es gibt nur EINEN Handel und der geht verschiedene Wege!

etailment: Viele österreichische Händler tun sich schwer gegen internationale Player wie Amazon. Was können Händler Ihrer Meinung nach tun, um hier bestehen zu können?

Peter Neubauer: Das Problem ist, dass diese „digital Champions“ bereits sehr früh mit der Kompetenz- und Markenbildung begonnen haben. Aber unsere lokalen Händler haben einen unschätzbaren Vorteil: sie HABEN Kunden, auf denen sie weiter aufbauen können. Es sind zwei Dinge zu tun: Kompetenzbildung in der digitalen Welt und verstehen, dass Kundenbindung – Loyalty – eine große Chance ist.

www.etailment.at: Wie beurteilen Sie eigentlich das Potenzial der NFC-Technologie für den heimischen Handel?

Peter Neubauer: Grundsätzlich sehr groß. Was ich nicht verstehe ist, dass die Händler selbst – insbesondere die großen, mit vielen Checkout-Lanes – diese Zahlungsweise nicht aktiver promoten. Ein Großteil – ich schätze zwischen 20 und 40 Prozent aller Zahlungen im Einzelhandel – könnte rasch damit abgedeckt werden und damit den Vorgang an der Kasse merkbar beschleunigen.

www.etailment.at: Sicherheit und Datenschutz sind auch im E-Commerce zentrale Themen. Wo lauern hier aus Ihrer Sicht die größten Gefahren für Händler und Konsumenten?

Peter Neubauer: Wer sich an die Richtlinien und Vorgaben hält und mit zertifizierten Dienstleistern zusammenarbeitet, wird keine signifikanten Risiken zu tragen haben. Wie immer ist beim Umgang mit Geld Vorsicht, Wachsamkeit und gesunder Menschenverstand unverzichtbar, Stichwort Phishing.

www.etailment.at: Die etailment WIEN Konferenz wird vom 23. bis 25. Februar 2015 das erste Mal stattfinden. Mit welchen persönlichen Erwartungen an die Konferenz nehmen Sie am Event teil?

Peter Neubauer: Ich wünsche allen Teilnehmern und freilich auch mir selbst, dass wir eine spannende und vor allem hilfreiche Veranstaltung mit viel Know-how-Transfer erleben werden. Siehe oben: Wir brauchen das dringend, um wettbewerbsfähiger zu werden!

www.etailment.at: Sie werden auf der etailment WIEN Konferenz den „Payment Gipfel“ moderieren. Was erwarten Sie sich von der Diskussion?

Peter Neubauer: Eine qualifizierte Diskussion zum Stand der Dinge und einen Ausblick, wo die Reise hingeht.

www.etailment.at: Wenn Sie sich das bisherige Programm der etailment WIEN Konferenz ansehen, auf welche Programmpunkte freuen Sie sich besonders?

Peter Neubauer: Auf den Programmpunkt „Networking“.


Peter Neubauer ist einer von vielen hochkarätigen Teilnehmern bei der diesjährigen etailment WIEN Konferenz vom 23. bis 25. Februar 2015 im Austria Trend Hotel Savoyen. Das gesamte Programm können Sie unter diesem Link einsehen.

Ein weiterer Teilnehmer beim „Payment Gipfel“ ist Fritz Ramberger, Business Director bei Oberthur Technologies. www.etailment.at hat erst vor kurzem ein Interview mit ihm veröffentlicht: „Der Nutzen für den Anwender muss einfach, klar und verständlich sein”

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