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„Wir wollen zum Marktführer im Bereich E-Commerce für Lebensmittel werden”

Gepostet in News, Player1 Jahr alt • Geschrieben von Manuel StengerEin Kommentar

Als Geschäftsführer der Pfeiffer Holding ist Markus Böhm mit dem Wettbewerb im Onlinehandel der Lebensmittelbranche bestens vertraut. Bei der etailment WIEN Konferenz wird Böhm am Panel „Von den Besten lernen – Die größten Erfolge, die größten Fehler“ teilnehmen und die Besucher von seinem Wissen profitieren lassen. Im Interview mit www.etailment.at erklärt Böhm, auf welche Inhalte er während der Diskussion besonders eingehen will, welche Herausforderungen es im Food-E-Commerce zu bewältigen gilt und wie selbst erfolgreiche Manager aus ihren Fehlern lernen können.

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Markus Böhm, Geschäftsführer der Pfeiffer Holding: “Spannend ist, dass der virtuelle Einkaufskorb einen höheren Wert hat, als jener im Supermarkt. Durchschnittlich wird online um 50 Euro eingekauft. Wir freuen uns bereits jetzt über Stammkunden, die umfassende Einkäufe bei uns tätigen.” (Foto: Michael Hügel/Copyright: Pfeiffer Handelsgruppe)

www.etailment.at: Pfeiffer New Solutions wurde ins Leben gerufen, um sich nach eigenen Aussagen dem Thema E-Commerce zu widmen. Bitte beschreiben Sie unseren Lesern die Intentionen hinter Pfeiffer New Solutions und deren Aufgaben und Ziele.

Markus Böhm: Wir haben vergangenes Jahr die Pfeiffer New Solutions ins Leben gerufen, um unsere hauseigenen E-Commerce Aktivitäten voranzutreiben. Wir sehen darin eine strategische Differenzierung zum Mitbewerb und Stärkung des Unternehmens. Naturgemäß geht damit die Eroberung neuer Kundenschichten einher.
Darüber hinaus ist das Unternehmen auch als Venture-Capital- und Know-how-Geber tätig. Wir beteiligen uns an innovativen Start-Ups im Lebensmitteleinzelhandelsumfeld sowie an Unternehmen, die sich mit enabling Technologien beschäftigen. Aktuell sind wir an kochabo.at und dem Erfinder von „Emmas Box“ open ideas GmbH aus Deutschland beteiligt.

www.etailment.at: Die Vertriebstochter UNIMARKT bietet Abholstationen an, die Lebensmittel in gekühlten Abholboxen für den Kunden aufbewahrt. Wie kann die Zielgruppe beschrieben werden, die diesen Service vordergründig nutzt?

Markus Böhm: Unsere Zielgruppe ist sehr weit gefächert: Von der jungen Mutter, über Studenten bis hin zu Menschen, die sehr viel oder zu ungewöhnlichen Zeiten arbeiten. Sie alle eint Zeitmangel – sprich sie können oder wollen nicht einkaufen gehen. Auch für Einwohner in Gemeinden ohne Nahversorger ist unser Service perfekt.

www.etailment.at: Gibt es Produktgruppen, die online besonders stark gekauft werden?

Markus Böhm: Wir bieten seit November über unsere Vertriebstochter UNIMARKT Hauszustellung in Oberösterreich und Teilen Niederösterreichs an. Innerhalb der Produktgruppen lässt sich noch kein Trend ablesen: das Einkaufspektrum reicht von gekühlten Milchprodukten über Obst und Gemüse sowie Nudeln und Reis bis zu Non-Food Artikeln, wie beispielsweise Waschmittel und Duschgel. Spannend ist, dass der virtuelle Einkaufskorb einen höheren Wert hat, als jener im Supermarkt. Durchschnittlich wird online um 50 Euro eingekauft. Wir freuen uns bereits jetzt über Stammkunden, die umfassende Einkäufe bei uns tätigen.

www.etailment.at: Das Angebot der Lebensmittelzustellung ist in Österreich bisher noch in einem bescheidenen Stadium. Dies stellt einerseits eine Herausforderung dar, birgt aber andererseits neue Chancen und großes Potenzial. Wie sehen die Pläne der Pfeiffer Holding in den nächsten fünf Jahren in diesem Bereich aus?

Markus Böhm: Wir wollen zum Marktführer im Bereich E-Commerce für Lebensmittel werden. Eine Regio-Data Studie beziffert das aktuelle, jährliche Umsatzvolumen im Lebensmittel-Online Handel in Österreich mit rund 177 Millionen Euro. Hier sehen wir klares Wachstumspotenzial. Wir wollen die bereits vorhandenen Services sukzessive ausbauen. Food-E-Commerce ist ein Thema, das sich gerade entwickelt. Wir gehen davon aus, dass die Online- und Offline-Einkaufwelten zunehmend verschwimmen. Die Pfeiffer Handelsgruppe wird federführend genau diese Entwicklung abdecken. Wir eröffnen in absehbarer Zeit ein völlig neues Ladenformat: UNIMARKT startet mit einem Markt, der sich angebotsseitig auf Frische und schnelldrehende Sortimente konzentriert. Weitestgehend standardisierte Produkte wie Nudeln und Reis oder Artikel wie Waschmittel werden künftig bequem online bestellt. Die Auswahl aus Frischeartikeln wie Fleisch, Wurst, Käse, Brot oder Gemüse möchten viele Konsumenten vor Ort treffen. Genau dieses Angebot – ergänzt durch zusätzliche Extras wie beispielsweise eine Schauküche, das Angebot von Kochseminaren etc. – werden wir anbieten.
Wir werden auch alle weiteren Entwicklungen verfolgen und sobald sie für unsere Kunden von Nutzen sind, in unser Angebotsspektrum integrieren.
Wir wollen das Handelsunternehmen sein, das die Herausforderungen im Zusammenwachsen der Welten am besten meistert. Bekannte Services sind bei weitem noch nicht das sprichwörtliche „Ende der Fahnenstange“. E-Grocery ist DAS Thema für Pfeiffer.

www.etailment.at: Die Pfeiffer New Solutions ist an Unternehmen wie emmasbox und kochabo.at beteiligt. Welche Erwartungen versprechen Sie sich langfristig von diesen Investitionen?

Markus Böhm: Wir bieten mit Pfeiffer New Solutions eine Plattform für Beteiligungen. Wir wollen damit Innovationen rund um unser Kernbusiness sicherstellen. Eine wesentliche Möglichkeit dazu sind Beteiligungen. Wir erwarten uns davon, immer am Puls der neuen Entwicklungen zu sein. Langfristig gehen wir auch von einem wirtschaftlichen Benefit unserer Beteiligungen aus.

www.etailment.at: Die etailment WIEN Konferenz wird vom 23. bis 25. Februar 2015 das erste Mal stattfinden. Welche persönlichen Erwartungen haben Sie an dieses Event?

Markus Böhm: Ich freue mich auf regen Austausch innerhalb und außerhalb der Branche und natürlich Ideen und Anregungen durch andere Vorträge und spannende Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ich möchte das Thema Food-E-Commerce auch in diesem Rahmen etablieren.

www.etailment.at: Sie werden auf der etailment WIEN Konferenz am Panel „Von den Besten lernen – Die größten Erfolge, die größten Fehler“ teilnehmen. Auf welche Inhalte möchten Sie bei der Diskussion besonders eingehen?

Markus Böhm: Ich möchte meine Begeisterung für „out of the box denken“ also das sprichwörtliche „Über-den-Tellerrand-schauen“ weitergeben und teilen. Inspirationen und Weiterentwicklungen innerhalb der eigenen Branche am Radar zu haben ist gut, wichtig ist aber auch, sich von anderen Branchen inspirieren zu lassen und zu reflektieren, welche „best practise Beispiele“ man für sich und sein Unternehmen umlegen kann. Gerade im E-Food Bereich negieren große Branchenbegleiter einen Trend. Das ist ein klassisches Marktführer-Denken – denken Sie an Handyhersteller – da kamen Innovationen nie von den „Riesen“. Wirtschaftliche Zyklen ändern sich – das was gestern gut und richtig war, ist vielleicht morgen falsch. Daher agieren wir nach dem Motto: „Gehe mit der Zeit sonst gehst du mit der Zeit.“

www.etailment.at: Passend zum Paneltitel: Können Sie unseren Lesern ein Beispiel aus Ihrem Berufsleben nennen, bei dem die Learnings aus Fehlern zu Erfolgen geführt haben?

Markus Böhm: Etablierte, gut funktionierende Unternehmen scheuen die viel zitierte „Extrameile“ und ruhen sich auf Erfolgen und bewährten Geschäftsmodellen aus – davor ist kein Manager gefeit. Ich versuche stets Veränderungen der Gesellschaft sowie der Arbeitswelten national wie international am Radar zu haben. Man neigt dazu bequem zu werden, wenn alles funktioniert. Das ist wie beim Sport: Solange der Körper funktioniert und die Hose zugeht, fehlt das Animo – das weiß ich aus eigener Erfahrung.

www.etailment.at: Wenn Sie sich das bisherige Programm der etailment WIEN Konferenz ansehen, auf welche Programmpunkte freuen Sie sich besonders?

Markus Böhm: Ich freue mich auf die Vielfalt an unterschiedlichen Themen und Branchen und spannende Gespräche mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.


Markus Böhm ist einer von vielen hochkarätigen Teilnehmern bei der diesjährigen etailment WIEN Konferenz vom 23. bis 25. Februar 2015 im Austria Trend Hotel Savoyen. Das gesamte Programm können Sie unter diesem Link einsehen.

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