Kann Amazon mit Google am Werbemarkt konkurrieren?
Medienberichten zufolge plant Amazon, mit Google am Werbemarkt zu konkurrieren. Welche Möglichkeiten bieten sich für Amazon im Wettbewerb? www.etailment.at hat die wichtigsten Pressestimmen der vergangenen Tage für Sie zusammengefasst.
“Amazon hat im Gespräch mit potenziellen Partner erläutert, eine neue Werbeplattform namens Amazon Sponsored Links noch in diesem Jahr testen zu wollen”, schreiben Rolfe Winkler und Greg Bensinger auf der Online-Plattform des “Wall Street Journal”. Somit geht der Wettkampf zwischen Amazon und Google in die nächste Runde.
Wandel zum digitalen Medienkonzern
“Abgesehen von Facebook ist kein anderer Google-Konkurrent aktuell so gut aufgestellt wie Amazon”, schreibt Benedikt Fuest von der Onlineausgabe der “Welt”. Fuest sieht den Wandel von Amazon “vom Online-Versandhändler zum digitalen Medienkonzern und Cloud-Anbieter “, wobei das Unternehmen mit seinen Expansionsansprüchen direkt auf Google stößt.
Reichweite versus Conversion
“Wie kann ein auf E-Commerce spezialisiertes Unternehmen mit Google konkurrieren?”, fragt Ken Yeung des Blogs “the digital letter”. Er bezeichnet den Kampf der beiden Internet-Giganten um den Werbemarkt als “Reichweite versus Conversion”. Als Vorteil von Amazon sieht er, dass das Unternehmen nicht nur Werbung ausspielen kann, die an den Konsumenten angepasst ist, sondern diese eher zu tatsächlichen Kaufabschlüssen führt.
Kampf um Werbekunden und Daten
“Von einer schnellen Wachablösung auf dem Online-Werbemarkt ist kaum auszugehen. Google Adwords ist der Platzhirsch, seit 14 Jahren am Markt vertreten und mit mehr als einer Million Anzeigekunden dick im Geschäft. Jährlich setzt der Konzern rund 50 Milliarden Dollar damit um”, schreiben Kathrin Grannemann und Stephan Happel von der “Wirtschaftswoche” online. Den Einstieg von Amazon bezeichnen Grannemann und Happel jedoch als “einen Schlag in mehrfacher Hinsicht”: Nicht nur Werbekunden könnten Google verloren gehen, sondern auch Daten. Vorteile für Google sehen die beiden im bereits implementieren Algorithmus. Dieser funktioniere nicht nur gut, sondern ist auch billig. “Werbekunden zahlen für Adwords in der Folge vergleichsweise wenig und nutzen das Werbesystem mit Freude. Mittlerweile ist es auf mehr als zwei Millionen Webseiten vertreten. Eine Masse, die Amazon auf absehbare Zeit kaum erreichen kann”, so Grannemann und Happel.